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SFB 1368 - Entwicklung eines Modellierungsansatzes zur ökonomischen Bewertung von Prozess- und Prozessketteninnovationen in frühen Innovationsphasen

SFB 1368 - Entwicklung eines Modellierungsansatzes zur ökonomischen Bewertung von Prozess- und Prozessketteninnovationen in frühen Innovationsphasen

E-Mail:  kuprat@ifa.uni-hannover.de
Jahr:  2024
Datum:  19-01-24
Förderung:  DFG
Laufzeit:  01/2024 - 12/2027

Ausgangssituation

Technologische Innovationen, wie neuartige Prozesse in sauerstofffreier Atmosphäre resultierend aus den Forschungstätigkeiten des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1368, ermöglichen eine Differenzierung gegenüber Wettbewerbern, beispielsweise durch eine gesteigerte Produktqualität, kürzere Durchlaufzeiten oder reduzierte Herstellkosten. Die Implementierung von Innovationen führt zu Veränderungen in der Prozesskette und somit auch im übergeordneten Produktionssystem, wodurch sowohl die monetären als auch die produktionslogistischen Zielgrößen des Produktionssystems beeinflusst werden. Um eine fundierte Entscheidung bzgl. der Implementierung innovativer Produktionsverfahren und -technologien, welche sowohl den Nutzen als auch die Kosten einer Innovation berücksichtigt, treffen zu können, bedarf es unternehmensseitig einer bisher nicht existenten allgemeingültigen Systematik zur monetären und produktionslogistischen Bewertung innovationsgetriebener Auswirkungen auf das Produktionssystem.

 

Zielsetzung

Innovationen zur sauerstofffreien Produktion, die innerhalb des SFB entwickelt werden, in die unternehmerische Praxis. Dafür sind bestehende Wirkbeziehungen zwischen den technischen Effekten der Innovationen zur sauerstofffreien Produktion und resultierenden ökonomischen Effekten in die Innovationsbewertung zu integrieren. Als Arbeitshypothese wird formuliert, dass die Prozessinnovationen zur sauerstofffreien Produktion technische Effekte erzielen, die den ökonomischen Nutzen der Prozessinnovationen steigern. Zur Untersuchung der Arbeitshypothese sowie zur Erreichung des übergeordneten Ziels werden die folgenden drei Forschungsfragen abgeleitet:

  • Welche technischen Effekte sind mit Innovationen zur sauerstofffreien Produktion verbunden?
  • Welche technischen Effekte von Innovationen zur sauerstofffreien Produktion bewirken insbesondere durch die Beeinflussung logistischer Zielgrößen ökonomische Effekte?
  • In welchem quantitativen Wirkzusammenhang stehen technische sowie ökonomische und dabei ins-besondere logistische Effekte von Innovationen zur sauerstofffreien Produktion?

 

Vorgehensweisen

Aufgrund der angestrebten Untersuchung von Wirkzusammenhängen zwischen technischen sowie ökonomischen Effekten von Innovationen zur sauerstofffreien Produktion, orientiert sich das Arbeitsprogramm an der Forschungsmethodik der deduktiv-experimentellen Modellbildung. Verfahren der deduktiven Modellbildung sind durch eine qualitative Annahme über die Wirkung von Einflussgrößen gekennzeichnet. Unter Anwendung dieser Forschungsmethodik wird über ein deduktives Basismodell gewährleistet, dass das Modell genereller Natur ist und sich innerhalb dessen Gültigkeitsbereiches sowohl auf entsprechende Betrachtungsgegenstände übertragen als auch allgemeingültig interpretieren lässt. Das Modell wird anschließend durch eine experimentell gestützte Parametrierung an die realen Bedingungen adaptiert. Die so gewonnen, verallgemeinerbaren Erkenntnisse werden dann in ein mathematisches Modell überführt. In Anlehnung an die deduktiv-experimentelle Modellbildung werden zunächst technische Effekte der Innovationen zur sauerstofffreien Produktion empirisch und literaturbasiert ermittelt, katalogisiert, priorisiert und zu Szenarien hinsichtlich zu untersuchender Wirkzusammenhänge verdichtet. Im Anschluss daran erfolgt die deduktive Modellbildung zur Beschreibung identifizierter Wirkzusammenhänge. Aufgrund der Bedeutung von logistischen Zielgrößen im Zusammenhang mit ökonomischen Effekten stehen dabei insbesondere die Logistikleistung und -kosten im Fokus. Um die deduzierten Wirkzusammenhänge empirisch zu untersuchen, wird im nächsten Schritt ein Simulationsmodell entwickelt. Aufbauend auf den erarbeiteten Szenarien und den deduzierten Wirkzusammenhängen werden diese unter Verwendung des aufgebauten Simulationsmodells mittels Simulationsstudien experimentell validiert. Für die angestrebte Bereitstellung der Ergebnisse innerhalb und außerhalb des SFB wird ein Softwaredemonstrator aufgebaut, der die Wirkungszusammenhänge zwischen den innovationsgetriebenen technischen Effekten und den wirtschaftlichen Effekten aufzeigt. Um den Transfer der Innovationen zur sauerstofffreien Produktion in die unternehmerische Praxis zu unterstützen, wird außerdem das Verfahren innerhalb eines Vorgehensmodells festgehalten.

 

Weitere Informationen

https://www.sfb1368.uni-hannover.de/de/