Kompetenzfeld Produktionsmanagement


Kompetenzfeld Produktionsmanagement


Das Management der Produktion als sozio-technisches System stellt Mitarbeiter auf allen Leitungs- und Ausführungsebenen vor immense Herausforderungen. So müssen die für eine Leistungserbringung notwendigen Wertschöpfungsprozesse samt den damit einhergehenden Anforderungen an z.B. die Verfügbarkeit und Bereitstellung von Ressourcen und Materialien unter Einhaltung vorgegebener Ziele geplant, organisiert, durchgesetzt und kontrolliert werden. Oftmals gelingt dies jedoch nicht vollends zufriedenstellend, da in unterschiedlichen Prozessabschnitten getroffene Entscheidungen zwar lokale Verbesserungen mit sich bringen, gleichzeitig jedoch auch die Zielerreichung des Gesamtsystems durch abschnittsübergreifende Wechselwirkungen nachteilig beeinflussen können. Die Gründe hierfür sind oftmals schwer zu identifizieren und bedürfen einer strukturierten Analyse der im ablaufenden Prozessschritte.

Allgemein wird zwischen dem strategischen, dem taktischen und dem operativen Produktionsmanagement unterschieden. Das Hauptunterscheidungsmerkmal stellt dabei der zeitliche Horizont (Fristigkeit) der getroffenen Entscheidungen dar. Während im Rahmen des strategischen Produktionsmanagements langfristig die Ausrichtung der Ziele der Produktion und des Produktionssystems festgelegt werden, fokussiert das taktische Produktionsmanagement ggf. notwendige Strukturanpassungen und -veränderungen, wie z.B. die Identifikation der optimalen Auftragsabwicklungsstrategie oder des erforderlichen Produktionsprinzips, um die strategischen Entscheidungen zielkonform umzusetzen. Die konkrete Planung von Maßnahmen zur Leistungserbringung z.B. im Rahmen der Erstellung eines Produktionsplans, das Dimensionieren von Fertigungslosgrößen oder der Festlegung von Auftragsprioritäten fallen in die Aufgaben des operativen Produktionsmanagements. Das Produktionsmanagement ist über den gesamten zeitlichen Horizont eng mit der Fabrikplanung verknüpft, damit für etwaige strategischen Neuausrichtungen, strukturelle Anpassungen oder Kapazitätsengpässen die richtigen Ressourcen in der richtigen Anzahl zur Verfügung stehen.

Das Institut für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) beschäftigt sich in Zusammenarbeit  mit Industrieunternehmen mit den Wirk- und Kausalzusammenhänge auf dem Gebiet des Produktionsmanagements mit dem Ziel, den Auftragsabwicklungsprozess in Unternehmen nachhaltig zu verbessern. So wurden seit der Gründung des Instituts im Jahr 1966 eine Vielzahl von Erkenntnissen und Modellen für die Produktionsplanung und -steuerung sowie das Produktionscontrolling erforscht. Die Forschungstätigkeiten reichen dabei von der allgemeinen Beschreibung von Wirkzusammenhängen an einzelnen Lieferkettenelementen (z.B. der Wirkung von Reihenfolgeregeln auf die logistischen Zielgrößen), der Entwicklung von allgemeingültigen Kennzahlensystemen für die Lieferketten von Unternehmen, bis hin zur ganzheitlichen Beschreibung der ablaufenden Prozesse und ihrer Wirkung innerhalb der Produktionsplanung und -steuerung. Zu den weltweit anerkannten Modellen zählen dabei u.a. das Zielkreuz der Produktionslogistik, welches den Zielkonflikt zwischen einer hohen Logistikleistung (kurze Lieferzeiten und hohe Termintreue) und niedrigen Logistikkosten (hohe Auslastung und niedrige Bestände) aufzeigt sowie das Trichtermodell und das hierauf basierende Durchlaufdiagramm zur Beschreibung elementarer Zusammenhänge logistischer (Ziel-) Größen an Produktionskapazitäten. Einen Meilenstein in der durchgängigen Beschreibung der ablaufenden Aufgaben und Prozesse in der Produktionsplanung und -steuerung eines Unternehmens sowie die Verknüpfung dieser mit den Kernprozessen der Lieferkette (Beschaffung, Produktion & Versand) stellt die Entwicklung des Hannoveraner Lieferkettenmodells (HaLiMo) dar.

Im Rahmen diverser (Beratungs-)Projekte bei Industrieunternehmen verschiedenster Branchen und Größe haben wir unsere Partner im Produktionsmanagement auf strategischer, taktischer und operativer Ebene und somit der Verbesserung des Auftragsabwicklungsprozesses innerhalb der Lieferkette unterstützt. Die durchgeführten Projekte reichen dabei von Untersuchungen der Kapazitäts- und Belastungssteuerung über logistikorientierte Potenzialanalysen zur Steigerung der Termintreue und Senkung von Beständen in der Produktion sowie in Lagerstufen bis hin zur Analyse des Produktionssystems und ganzheitlichen Gestaltung der Produktionsplanung und -steuerung. Zur Sicherstellung einer bestmöglichen Effizienz und Transparenz sowie einer zielorientierten Positionierung im Konflikt zwischen (Logistik-)Leistung und (Logistik-)Kosten, wenden wir in unseren Projekten daher zum einen etablierte logistische Modelle, wie die Produktionskennlinien und das Trichtermodell, aber auch Methoden der Data Analytics und Programme zur Massendatenauswertung sowie Materialflusssimulation an. Dabei folgen wir stets unserem Anspruch, gemeinsam mit dem Industrieunternehmen ganzheitliche und fundierte Lösungsansätze zu erarbeiten, welche die Transparenz in der Auftragsabwicklung erhöhen, die logistische Zielerreichung langfristig positiv unterstützen und somit die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken.

Auf dieser Seite finden Sie unser breites Dienstleistungsangebot und Beispielprojekte im Bereich des Produktionsmanagements, mit dem wir Industrieunternehmen bei der Optimierung von Prozessen in der Produktionsplanung und -steuerung sowie im Aufbau und der Weiterentwicklung eines effektiven Produktionscontrollings unterstützen. Die gezeigten Angebote sind als erste Anhaltspunkte zu verstehen. Gerne gestalten wir auch für Sie ein individuell auf Ihre Fragestellung und Herausforderungen zugeschnittenes Angebot.

Beratungsangebote zum Kompetenzfeld Produktionsmanagement

Referenzprojekte im Kompetenzbereich Produktionsmanagement

Ansprechpartner

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis
Professorinnen und Professoren
Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis
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